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Schiffe der Route Hamburg-Westafrika



Eduard Bohlen - Dampfschiff der Woermann-Linie


Blohm & Voss Hamburg, 2367 BRT, 94,7 x 11,5, 1340 PSi, 11 Kn, Passagiere: 32 I., 14 II. Klasse, Besatzung 43.
23. Oktober 1890 Stapellauf
28. Januar 1891 Ablieferung
Hamburg-Westafrika-Dienst, 1895 im Dienst der Maritime du Congo, 1898 an Woermann zurück.
5. September 1909 auf einer Reise von Swakopmund im dichten Nebel vor Walfis Bay gestrandet.
 

Emil Teuthorn tritt am 27.6. oder 1.7.1902 in Swakopmund seine erste Heimatreise nach Hamburg an. Sieht nach sieben Jahren Abwesenheit seine alten Eltern in Kiel wieder.





 


Alexandra Woermann - Dampfschiff der Woermann-Linie


Bauwerft: Sir Raylton, Dixon & Co., Middlesborough, 3757 BRT, 107,8 x 13,5, 2400 PSi, 12 Kn, Passagiere: ca. 65 in drei Klassen, Besatzung 53.
1898 Stapellauf als Bruxelles-ville für die Soc. Maritime du Congo, Antwerpen, die das Schiff zw. Antwerpen und Congo einsetzte.
29. Jan. 1901 von der Woermann-Linie gekauft und in Alexandra Woermann umgetauft. Hamburg-Westafrika-Dienst.
26.3.1919 an die Alliierten abgeliefert, ab 1920 als Calypso in Dienst, 1936 abgewrackt.
 

Am 26. Oktober 1902 trifft Emil Teuthorn wieder in Südwest ein.




 


Prinzregent - Dampfschiff der Deutschen
Ost-Afrika-Linie


Blohm & Voss Hamburg, 6341 BRT, 126,8 x 15,4, 4000 PSi, 13 Kn, Passagiere: 111 I., 88 II., 76 III. Klasse, Besatzung 138.
10. Januar 1903 Stapellauf
06 April 1903 Ablieferung
18. April 1903 Jungfernreise Rund-um-Afrika
 

Wohl am 8. Juli 1909 geht Erika in Hamburg an Bord der Prinzessin nach Deutsch-Südwestafrika.

... und habe recht mutig diese große Reise ins Ungewisse angetreten; aber als wir unter den Klängen von "Muss i denn, muss i denn zum Städtele hinaus" Hamburg verließen, da war es doch mit meiner Tapferkeit vorbei, und ich weinte bitterlich. [...]
Die Prinzregent war ein schönes Schiff und wir hatten im allgemeinen eine gute Reise.
Das abwechslungsreiche Leben an Bord, all die neuen Eindrücke [...] ließen bald das Heimweh verschwinden, und es waren wunderschöne Wochen an Bord der Prinzessin, mit sehr vergnügter Äquatortaufe, Bordfesten u.s.w. -
, und dann ging es immer weiter südwärts bis wir am Sonntag den 8.August 1909 vor Swakopmund lagen.

(Tagebuch Erika Teuthorn)




 


Adolf Woermann - Dampfschiff der
Woermann-Linie


Reiherstiegswerft Hamburg, 6268 BRT, 125,4 x 15,5, 2800 PSi, 12 Kn, Passagiere: 95 I., 60 II., 80 III. Klasse, Besatzung 125.
16. Aug. 1906 Stapellauf
02. Nov. 1906 Ablieferung


 

Am 12. August 1911,
nach 2 Jahren in Deutsch-Südwest, begann Erika Teuthorn ihren ersten Europaurlaub:

Wir verlebten auch noch eine nette Woche in Swakopmund zusammen, allerdings bei recht kaltem, nebligem Wetter, so daß der kleine Jo von dem Aufenthalt an der See nicht viel hatte. [...] Schön war die Reise mit dem "Adolph Woermann" gerade nicht. Der alte Klapperkasten hatte einen Kesseldefekt und wir lagen oft (S. 13) stundenlang still, [...]

... und erreichten Hamburgt mit drei Tagen Verspätung.

(Tagebuch Erika Teuthorn)


 


Prinzessin - Dampfschiff der Deutschen
Ost-Afrika-Linie


Blohm & Voss Hamburg, 6387 BRT, 126,8 x 15,4, 4000 PSi, 13,5 Kn, Passagiere: 112 I., 80 II., 106 III. Klasse, Besatzung 136.
23. Dez. 1905 Stapellauf
20. April 1906 Ablieferung
 

Am 20. April 1912

mußten wir unsere Lieben und das liebe alte Stettin wieder verlassen. [...] Wir reisten über Kiel, wo wir ein paar Tage blieben, nach Hamburg; [...] Nacht im Hamburger Reichshof [...] wir unsere Kabine auf der Prinzessin für die nächsten 4 Wochen einnehmen konnten. [...] Am 20. Mai 1912 langten wir in Swakopmund an.

(Tagebuch Erika Teuthorn)


 

 

 

 


 

- noch kein Bild -

Berwick Castle - Dampfschiff der britischen Union-Castle-Line.


1902 Berwick Castle 5893 BRT W. Beardmore & Sons Ltd., Glasgow 1919 in Mombasa ausgebrannt
 

Mit diesem Schiff kehrte das von der britischen Regierung ausgewiesenen Ehepaar Emil und Erika Teuthorn mit seinen 3 Kindern nach 20 bzw. 10 Jahren Afrika endgültig nach Deutschland zurück.

28. Mai 1919
Der Abschied in Swakopmund auf dem Bahnhof wird mir unvergesslich sein. Ganz Swakopmund war versammelt und es war ein bitteres Scheiden. [...]. In Walfischbay angekommen wurden wir Frauen von den Männern getrennt, in einen Schuppen gepfropft und auf Gold und Diamanten untersucht. Als diese Prozedur endlich vorüber war, saßen wir in der Hitze viele Stunden auf unseren Koffern und mußten auf den Schlepper warten, der uns zur Berwick Castle hinüber (S. 88) bringen sollte. Endlich war es so weit, aber es war schon vollkommen Nacht, als wir am Schiff ankamen und die hohe Leiter hinaufklettern mußten. [...]
Von 800 Ausgewiesenen waren etwa 30 Personen in Kabinen untergebracht, und wir wissen bis heute noch nicht, welchem Umstand wir es zu verdanken (S. 89) haben, daß wir zu den wenigen zählten, die Kabinen erhielten. Alle andern Flüchtlinge waren im Zwischendeck eingepfercht. 400 Frauen und Kinder schliefen in einem Raum und die Männer und Knaben schliefen zu Hunderten noch einen Stock tiefer in Hängematten. Vater war einmal da unten und war ganz erschüttert. Unsere Reise war ja wahrhaftig kein Vergnügen, wir wurden einfach als Kriegsgefangene behandelt, aber gegen die armen Menschen im Zwischendeck hatten wir es doch wie im Himmel.


(Tagebuch Erika Teuthorn)


 


 

 


 

 

 

Schiffsbilder und Angaben sind entnommen aus:
Arnold Kludas, Die Schiffe der deutschen Afrika-Linien 1889-1945, Oldenburg und Hamburg 1975.

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