Werkstatt





 


Geschichte & Genealogie

 

Johann Thölde – ein Zeitgenosse von Petrus Teuthorn

 

Studium an der Universität Erfurt
Johannes Thölde de Grevendorf
Lebenslauf des Johannes Thölde
Wohnen "Am Anger"
Anna Fischer, verwitwete Ludolph
Salz und Salzordnung
Thölde verlässt Frankenhausen
Literatur

 

Petrus Teuthorn war ein Sohn des Joachim Teuthorn und wurde am 3. September 1562 in Frankenhausen geboren (1). Er lebte dort bis zu seinem Tode im Jahre 1634. Petrus Teuthorn bekleidete eine Reihe von Ämtern im Stadtrat zu Frankenhausen. Sein Rüstzeug dazu hatte er sich während seines Studiums geholt. Im Jahre 1580 studierte er im Alter von 18 Jahren an der Universität Erfurt. Petrus Teuthorn Franckenhusanus bezahlte 8 gr. Studiengebühr und war neben 23 weiterer Studenten eingetragen für die Classis secunda. (2)

Studium an der Universität Erfurt
Es ist das 308. Rektorat seit der Gründung der Universität Erfurt und der Rektor heißt Magister Johannes Gunderam. Der Rektor nahm die Immatrikulationen vor und zog die Gebühren für das Studium ein. Die Erfurter Universität gehörte mit zu den ältesten Universitäten in Deutschland. Seit 1392 wurde ein Generalstudium durchgeführt, welches bereits 1379 durch päpstliche Bulle genehmigt war (3). Die Universität besaß um 1580 verschiedene Kollegien und Bursen: das Collegium maius, das Collegium Amplonianum oder Porta Coeli , das Collegium Marianum, das Collegium saxonum, die Bursa nova, dann die Bursa pauperum, die für Schlesier gestiftet wurde, die Bursa Alba Rota, und das Nosocomium (das Universitätskrankenhaus). In den Collegien fand der Unterricht statt und in den Bursen wohnten die Studenten. Von 1583 bis 1589 war der Dekan des Sachsenkollegs Mgr. Johann Lindenberg (3). Laut Matrikellisten war Johann Lindenberg 1580 ein Lehrer von Petrus Teuthorn. Es ist deshalb anzunehmen, daß er im Sachsenkolleg studierte. Der Dekan der medizinischen Fakultät war 1580 Heinrich Fabricius, der erst 1575 zum Doktor der Medizin promovierte. Heinrich Fabricius ging 1595 nach Frankenhausen (4).

Ein einflußreicher Lehrer in Erfurt war zur Zeit Petrus Teuthorn Bruno Seidel. Dieser stammte aus Querfurt, studierte in Wittenberg, Ingolstadt und Padua Medizin. An der Universität lehrte er die Physik. Seidel war ein Gegner der neuen medizinischen Auffassungen des Paracelsus. Erst 10 Jahre später, ab 1590, begannen auch in Erfurt erstmals Anhänger der neuen Medizin des Paracelsus zu lehren. Einer von ihnen war Johannes Gramann. Dieser war eigentlich Pfarrer in Schönstedt bei Salza gewesen, beschäftigte sich aber viel mit Medizin und Chemie (4).

Johannes Thölde de Grevendorf
Neben Petrus Teuthorn studierte in der Classis secunda auch ein Johannes Thölde de Grevendorf. Offensichtlich entstand in dieser Zeit eine Bekanntschaft, die sich ab 1599 in Frankenhausen fortsetzte. Johann Thölde heiratete in diesem Jahr eine verwitwete Anna Ludolph, welche aus einem alten und ehrbaren Frankenhäuser Geschlecht stammte. Bekannt, um nicht zu sagen berühmt, wurde besagter Johann Thölde als der Autor des ersten Übersichtwerkes über die Salzherstellung mit dem Titel „Haliographia“ (5) und als Herausgeber alchemistischer Schriften eines Erfurter Mönches mit Namen
„Basilius Valentinus“ (6,7). In der neueren Geschichtsschreibung wird Johann Thölde auch als Autor dieser Schriften bezeichnet.

Johann Thölde gab die Werke des „Basilius Valentinus“ als Ratsherr der Stadt Frankenhausen sowie als Pfannherr des dortigen Salzwerks heraus. Diese Tatsachen waren vor allem nur aus den zahlreichen einleitenden Widmungen seiner Freunde und Bekannten zu seinen Büchern bekannt und überliefert worden. Sie wurden in vielen biographischen Darstellungen übernommen. Eine der ersten biographischen Skizzen des Herausgebers Thölde ist der Abschnitt im „Allgemeinen Gelehrtenlexikon“ v. Christian Gottlieb Jöcher von 1750-1751 (8), worin es heißt:

„Tholde oder Tholdius (Johann) ein Chymikus und Physikus aus Hessen, war Raths-Cämmerer zu Frankenhausen in Thüringen, und des dasigen Saltzwerks Pfannherr, florierte sonderlich zwischen 1600 und 1614 und schrieb:Haligraphiam, oder Beschreibung aller Saltzmineralien; gab auch Basil.(ius) Valentin(us) Tr.(actat) vom uralten Stein der Weisen, vornehmsten Mineralien und Saltzen, auch vom Kalck, Essig und Wein nebst einem bericht de micrcosmo; ejusd. tr.(actat) de occulta philosophia; ejusd. Triumphwagen des Antimonii, nebst 7 anderen Tractätlein; ejusd. tract.(at) von natül.(ichen) und übernatürl.(ichen) Dingen, auch von der erszten Tinktur, Wurtzel und Geiste der Metalle u. Mineralien; Phil.(lippus) Aur.(elius) theophra.(atus) paracelsi kleine Hausbibel und Einführung, oder Lehre zum ewigen Leben; Alex.(ander) v. Suchten 2 Tractate von den großen Geheimnissen des Antimoni; welche er ins Deutsche übersetzt, und mit Anmerkungen versehen herausgab.“

Die erste umfassende und bis heute detailierteste Veröffentlichung über das Leben von Johann Thölde und seine mögliche Urheberschaft der Werke des „Basilius Valentinus“ war die 1981 in Marburg erschienene Dissertation von Gerhard Lenz mit dem vollständigen Titel (9):

JOHANN THOELDE
EIN PARACELSIST UND „CHYMICUS“
Und seine Beziehungen
zu Landgraf Moritz von Hessen-Kassel.

Die Lebensdaten und die Analyse seiner Herkunft waren darin über die bis zu diesem Zeitpunkt vorhandenen Veröffentlichungen konkretisiert worden. Gerhard Lenz konnte eindrucksvoll Thöldes Herkunft und seinen Lebensweg in groben Zügen aufklären. In neuerer Zeit tauchen weitere Erkenntnisse über Johann Thölde, dem berühmten Zeitgenossen von Petrus Teuthorn auf.

Lebenslauf Johann Thölde
Johann Thölde soll im hessischen Grebendorf, in der Nähe von Allendorf an der Werra um das Jahr 1565 geboren worden sein (9). Der genaue Zeitpunkt seiner Geburt ist noch nicht geklärt. Die Herkunft von Thölde untersuchte Gerhard Lenz. Sein Großvater mit Namen Valten Thölde wurde 1551 durch den Landgrafen von Hessen-Kassel zum Salzgreben in der Saline Sooden bei Allendorf ernannt. Vorher war Valten Thölde bereits Vogt in Wanfried (10). Von Johann Thölde selber erfahren wir in der Vorrede zu der von ihm verfassten „Haliographia“ einiges zu seiner Herkunft (5) :

„Über dieses hat mich auch bewogen/ daß ich mit Saltzsachen nicht alleine eine gute Zeit umbgangen/ sondern auch wegen der Geburt meiner Voreltern/ in die Pfannschafft des löblichen Saltzwerks zu Aldendorff an der Werra in Hessen mitgehoerig/ wie dann mein lieber Großvater (seliger) Valten Thoelde daselbsten (ohne Ruhm zu melden) auch das Salzgrafenampt/ wegen des Durchleuchtigsten/ hochgeborenen Fürsten und Herrn/ Herrn Phillipsen/ Landgrafen zu Hessen/ Christmilder und hochloeblicher Gedechtnuetz/ verwaltet/ und innen gehabt/ das ich also von natur zu Saltzsachen ein sonderlich beliebnis trage.“ (vgl Lit. 11)

Der Großvater Valten Thölde starb im Jahre 1559. Er kannte ihn vermutlich nur aus den Erzählungen seiner Eltern und Bekannten. Johann Thöldes Vater hieß Sebastian oder auch Bastian Thölde. Dieser war im Pfännerausschuß der Saline Sooden tätig (9). Außerdem war er seit 1551 Vogt bzw. Amtmann in Treffurt an der Werra bei Eschwege, wie u. a. Dokumente aus der Zeit der Wiedertäuferbewegung in Hessen beweisen (12). Thöldes Vater starb im Jahre 1603 und wurde in Allendorf begraben (9).

Johann Thöldes Mutter hieß Anna und war eine geborene Schrendeisen (9). Sie war nach den Angaben von Gerhard Lenz die Enkelin von Job Schrendeisen, Bürgermeister der Stadt Kassel, also der Residenzstadt des Landgrafen von Hessen.

Die beiden Brüder von Johann Thölde hießen Valtin und Otto. Valtin Thölde studierte 1565 in Erfurt (3) , 1567 in Jena (13) und folgte seinem Vater als Amtmann in Treffurt. Otto Thölde war Bergmeister und Hüttenvogt in Melsungen. Beide Brüder standen somit im landgräflichen hessischen Dienst (9).

Wie in der Einleitung bereits beschrieben, war die erste urkundliche Erwähnung von Johann Thölde der Eintrag in die Matrikellisten der Universität Erfurt (2). Thölde und somit möglicherweise auch Petrus Teuthorn machten wahrscheinlich in Erfurt Bekanntschaft mit alchemistischen Gedankengut.

Die Universität sowie die in Erfurt befindlichen Klöster verfügten über gut ausgestattete Bibliotheken (14). Darinnen waren u. a. eine Reihe alchemistischer Tractate von bekannten alten Autoren, wie des großen Aristoteles, wie Albertus Magnus, Hermes Trismegistos , Villa Nova und auch Geber vorhanden. In der Vorrede zu dem Buch von Roger Bacon „Von der Medicin und Artzney/ oder Tinctur des Antimonii oder Spießglaßes/...“ schreibt Thölde selbst dazu (15):

„Lasset euch nicht irre machen, etliche der Philosophen/ welche von solchen Dingen geschrieben haben/ als da ist /Geber/ Albertus Magnus, Rasis, Rupercissa, Aristotelis .....“

Thölde studierte die alchemistischen Bücher, machte sich mit den theoretischen Grundlagen vertraut und schrieb daraus Rezepte ab. In der Vorrede zu der Schrift „Von dem grossen Stein der Uhralten Weisen“ sagt der „Basilius Valentinus“ (6):

„..Und dieweil ich viel Bücher in unserm Closter fande/ so durch die weisen Meister längst vor mir geschrieben waren/ so die Natur auch durch ihr Studien und Außfurschen ergründet hatten/ gab es mir ein desto williger Gemüth/ auch zu lernen/ was sie gewust/.“

Inwieweit Johann Thölde in Erfurt selbst laborieren konnte, ist nicht eindeutig geklärt. Henning Scheunemann bescheinigt ihm im Jahre 1608, daß er sich von Jugend an mit chemischen Arbeiten beschäftigte (16). Wie aus den zahlreichen Vorreden zu seinen herausgegebenen Büchern hervorgeht, mußte er auf jeden Fall Beziehungen zum Kloster auf dem Petersberg in Erfurt gehabt haben. Dieses Kloster verfügte bereits im 15. Jahrhundert über eine separate (17) und gut eingerichtete Bibliothek . In den Werken des „Basilius Valentinus“ schrieb der Autor immer von der Zubereitung verschiedener Arzeneien durch Mönche. So waren die Worte des „Basilius Valentinus“ in dem bereits erwähnten Buch (17):

„Da fing ich an die Anatomia der Kraeuter/ ich distillierte diselben/ zog auch ihr Salz aus/ und das fünfte Wesen/ konnte aber keins finden unter allen/…/ Da begunte ich meine Gedancken zu scherffen/ und im Handel weiter nachzudenken/ und befand/ daß ich mir auch weiter fuernahm zu erlernen/ und eine Wissenschaft zu überkommen des Grundes/ so der Schöpffer in die Metall und Mineras der Erden gelegt hatte/ und je mehr ich suchte, je mehr ich fand/ …../und meine Augen sahen Wunder-Dinge/ welche die Natur in die Mineralien und Metallen gepflantzet hatte/…“ .

In dem „Proces Buch“, welches eigenhändig Johann Thölde im Jahre 1594 verfaßte, finden wir einen weiteren Hinweis zum Peterskloster in Erfurt:

„Ein process, wie man aus dem Antimonio ein Universal tinctur, undt vortroffliche Medicin praeparieren soll“ .

Thölde schreibt:

„Dißen nachvolgenden process, hab ich einsmals zu erffurth im Closter auf dem Petersberg aus einem alten buch abgeschribben, hab ihn aber noch nicht versucht, mich duncket aber so man recht procedirte, es sollte der natur gemeß sein.“ (18).

Der nächste Nachweis Johann Thöldes ist der Eintrag in die Matrikellisten der Universität Jena im Jahre 1583 als „Johannes Töllius von Greffendorf“ (19) . Petrus Teuthorn finden wir nicht in diesen Matrikeln. Er studierte an anderen Universitäten weiter. Von 1580 bis 1599 gibt es keinen nachweislichen Kontakt zwischen beiden. Johann Thölde ging später zurück nach Allendorf. Erst 11 Jahre später, am 18. Mai 1594 tauchte Johann Thölde in Kassel wieder auf. Die Widmung des „Proces Buch`es“ für den Landgrafen Moritz von Hessen - Kassel trägt dieses Datum. Dieser hatte Thölde um das Buch gebeten, so daß anzunehmen ist, daß zwischen dem Landgrafen und Thölde über die Jahre hin eine enge Verbindung bestand. Thölde war nur wenige Jahre älter als der Landgraf und beide hatten gleiche chemisch – pharmazeutische Neigungen. Möglicherweise weilte er nach seinem Studium auch am hessischen Hof, denn er schrieb in einer Überschrift seines „Proces-Buch`es“ (20):

„Wie man den spiritum des ( gemeinen Salzes) aus den donkugeln herrubber treibt, solches hat mich mein Gnediger Furst undt herr gelehrett, derwegen acht ichs unnotig alhir auch zu vermelden.“

Das „Proces Buch“ weist Thölde als einen ausgezeichneten Kenner chemischer Labortätigkeit aus. Klar und eindeutig sind die handgezeichneten Illustrationen mit chemischen Apparaten und Ofenkonstruktionen zu verschiedenen Rezepten. Dieses Buch ist frei von Mystik und alchemistischen Allegorien. Es ist ein sachliches, logisch aufgebautes Laborhandbuch. Die Rezepte sind klar formuliert und nacharbeitbar. Die handschriftliche Fassung ist unterschrieben mit dem Signum „Hannß Thölden“ (20).

Von 1595 bis 1597 war Johann Thölde wieder in Allendorf. Zusammen mit seinem Bruder Otto und einem Hans Gleim, Vogt zu Germerode wollte er eine Verbesserung der Salzsiedekunst einführen (21). Die Versuche endeten mit einem Fehlschlag für die Brüder Thölde .

Im Jahre 1599 kam Johann Thölde nach Frankenhausen. Die Vorrede seines Buches „Ein kurtzer Summarischer Tractat, Fratris Basilij Valentini Benedicter Ordens...../“ endet mit den Worten „Frankenhausen am Tage des 28. Juni im Jahr 1599“(22).

Nur vier Tage später heiratete er die Witwe Anna Ludolph oder Ludelupf aus Frankenhausen am Kyffhäuser. Im Trauregister der evangelisch - lutherischen Kirche steht folgender Eintrag (23):

"Der Tag des 4. Sonntags nach Trinitatis, des 2. Juli 1599 der ehrbare und wohlgeachtete Johann Thöldi von Allenburgk, Anna , relicta Vidua des ehrbaren und wohlgeachteten Magisters Johann Ludelupfs gewesener Kämmerer des Rates allhier."

Damit beginnt erneut die Verbindung zwischen Johann Thölde und Petrus Teuthorn. Dieser war offensichtlich als Magister Petrus Teuthorn ab 1595 Lehrer in der Frankenhäuser Lehranstalt (24). Außerdem war Petrus Teuthorn durch sein Erbe Pfannherr geworden und später als Ratskämmerer in Frankenhausen tätig.

Johann Thölde heiratete somit die Witwe des Magisters Johann Ludolphs (wie er weiter genannt werden soll). Der Magister Johann Ludolph stammte aus Duderstadt, studierte 10 Jahre früher als Thölde im Jahre 1573 an der Universität Jena, soll 1574 dort zum Magister promoviert worden sein und verstarb wahrscheinlich während der großen Pestepedemie im Jahre 1597. In Frankenhausen waren allein im Jahr 1597 von ca. 2100 Einwohner über 1200 Tote zu beklagen (25). In den Stadtakten, wie auch in den Kirchenbüchern wurden bisher jedoch keine namentlichen Listen gefunden. Die Pest wütete in diesem Jahr in zahlreichen thüringischen und auch hessischen Städten. Beeindruckt von den Ereignissen der Pest in Erfurt und Frankenhausen verfaßte Thölde im Jahre 1599 eine Schrift unter dem Titel " Bericht von der abschewlichen Krankheit der roten Ruhr“. In seiner Vorrede für dieses Buch gab Thölde seinen Grund für die Übersiedlung an (26):

„ /sintemahl ich mich dann in ewer gnaden Graff und Herrschaft, nach dem ich von meinen Gnedigen Fürsten und Herren Landgraf Moritzen aus Hessen / durch Heirath anhero jegen Frankenhausen gewandt/..." .

Die Widmungsrede dieses Buches endet mit
„Geben zu Franckenhausen den 12. Augusti Anno 99“ (1599),
also sechs Wochen nach seiner Heirat.


Wohnen "Am Anger"
Der Magister Ludolph bewohnte zusammen mit seiner Ehefrau Anna ein Haus direkt am Anger, einem großen Platz im westlichen Teil der Stadt. An diesem Platz lagen sogenannte Stadthöfe, die von den wohlhabenden Bürgern der Stadt bewohnt wurden (27). Die Grundstruktur des Angers und die Anlage der Wohnhäuser ist heute noch zu erkennen. Sein Haus war das drittletzte in der Reihe vor dem Nordhäuser Tore oder auch Angertore auf der Südseite des Platzes und kann noch genau lokalisiert werden. Johann Thölde tauchte 1601/1602 in den Geschoßregistern (28) der Stadt Frankenhausen für dieses Haus auf. Schräg gegenüber, an der Westseite des Angers lag das Haus des Ackerbürgers Petrus Teuthorns direkt neben der Rosenmühle. Insgesamt gab es am Beginn des 17. Jahrhunderts fünf Teuthorns in Frankenhausen. Ein Valten Teuthorn war mehrfach Bürgermeister in dieser Zeit. Im Jahre 1599 wurde auf sein Betreiben hin der neue Friedhof vor dem Northäuser Tore angelegt (29). Seine Scheune wurde zur Friedhofskirche umgebaut, die im Jahre 1609 als Kirche „Zum heiligen Kreuz“ geweiht wurde. Im gleichen Jahr wurden die Gartengrundstücke der Geschwister Hans und Hartung Fischer und der Ehefrau von Johann Thölde zur Erweiterung dieses Friedhofs mit nachhaltigem Druck vom Stadtrath angekauft (30).

Anna Fischer, verwitwete Ludolph
Thöldes Ehefrau war die Tochter des einflußreichen und begüterten Bürgers Valtin Fischer, der seiner Tochter und deren Brüder Hans und Hartung ein ansehnliches Erbe hinterließ (31,32). Ihr Vater besaß auch ein Lehen der Benediktinerabtei Göllingen in einer Größe von 225 Morgen (6 Hufen) (33). Bei ihrer Heirat mit Johann Thölde dürfte Anna Ludolph ca. 50 Jahre alt gewesen sein. Johann Thölde war ihr dritter Ehemann. In erster Ehe war Anna Thölde bereits mit Dr. Johann Beyer, Kanzler und Hofrath am schwarzburgischen Hof zu Sondershausen, verheiratet (34). Außerdem wurde sie später selbst als Ehefrau von Thölde in den Akten und im Sterbebuch als Dr. Beyerin bezeichnet. Der Kanzler Dr. Beyer war jedoch nicht unbedingt Bürger der Stadt Frankenhausen. Er prozessierte mehrfach gegen die Stadt Frankenhausen, damit er nicht das Bürgerrecht erhalte (35). Insbesondere wollte er nicht die damit verbundenen bürgerlichen Pflichten erfüllen. Sein Ziel bei den Prozessen war es aber, daß seine Frau Anna, geb. Fischer, das Siederecht im Salzwerk hatte. Es ist nicht bekannt, ob aus der Ehe von Anna Fischer mit Dr. Johann Beyer Kinder hervorgegangen sind. Er muß um das Jahr 1580 gestorben sein.

In der zweiten Ehe zwischen dem Magister Ludolph und seiner Frau Anna waren lt. Taufregister der ev.-luth. Kirche in Frankenhausen drei Kinder geboren. Am 10. 03. 1584 wurde die Tochter Anna Agneta getauft, am 7. Februar 1586 der Sohn Valentin und am 23. Juni 1588 der Sohn Otto (36). Die beiden Söhne Otto und Valentin gingen im Jahr 1599 zum Studium an die Universität Erfurt (37). Otto Ludolph studiert 13 Jahre später, im Jahre 1612, nochmals an der Universität Jena, wo er als Beier, O. Ludolph Frankohusan eingetragen ist. (38) Der Name Dr. Johann Beyer hatte nicht nur am schwarzburgischen Hof einen guten Klang, sondern auch in Jena. In einer Danksagung der Universität von Jena nach dem Tod von Martin Wolfgang Beyer, Bürgermeister von Jena, wird besonders auf seinen „berühmten Bruder Johann Dr. I.U. Johann .... Kanzler zu Sondershausen“ verwiesen (39).

Aus der Ehe zwischen Johann Thölde und seiner Frau Anna gingen keine Kinder hervor (40). Ein kürzlich gefundenes Dokument aus dem Jahre 1614 bestätigt diese Aussage. Das Dokument wurde nach dem Tode Thöldes verfaßt und war ein Vertrag zwischen Anna, der nachgelassenen Witwe von Johann Thölde, und ihren Kindern Otto und Valtin Ludolph sowie Jacob Boner als Schwiegersohn und Ehemann ihrer Tochter Anna. In diesem Vertrag geht es um die Aufteilung des Erbes unter den drei Kindern (32). Von Nachkommen aus der ersten Ehe und der Ehe mit Johann Thölde ist in diesem Vertrag nichts vermerkt. Außerdem erhielten im Jahre 1624 nur die drei Ludolphschen Erben, Anna, Valentin und Otto, das Lehen der Abtei Göllingen (37) bestätigt.

Direkt urkundlich nachweisen läßt sich Thölde nur bis zum Jahr 1603 in der Salzstadt Frankenhausen. Die Einleitung des von ihm selbst verfaßten Salinenbuches

„Haliographia – Das ist: Gründliche unnd eigentliche Beschreibung aller Saltz – mineralien; Beneben einer Historischen Beschreibung aller Saltzwerke...“endet mit den Worten (11):

Geben zu Frankenhausen/ den ersten Tag des Jenners/...../ im 1603. Jahr, „

In einem von ihm verfassten Brief aus dem Jahre 1605 an den Landgrafen Moritz von Hessen verweisst er jedoch ausdrücklich auf seine Stadtgeschäfte in Frankenhausen (41), so dass anzunehmen ist, dass er weiterhin dort wohnte.

Saline und Salzordnung
Die Salzgewinnung lag in Frankenhausen in den Händen einer Pfännerschaft, welche die Saline auf eigene Rechnung betrieb. Die Pfannherren mußten dem Landesherren für jedes Stück Salz einen Zoll entrichten (42) Außerdem gab es eine Sölde, die den Fürsten von Schwarzburg gehörte. Geregelt wurde alles durch die Salzordnung, die erstmals 1493 in Kraft trat. Eine neue Salzordnung wurde im Jahre 1601 vom Fürsten von Schwartzburg dem Rat von Frankenhausen übergeben (25, 43). Die neue Salzordnung führte zu einem Protest der Pfänner, der sogar in Jena vor Gericht mit geringen Haftstrafen für drei Frankenhäuser Pfänner endete. Ein Vernehmungspotokoll von Thölde (50) gibt an, daß er zur fraglichen Zeit des Protestes in Zerbst weilte. Sicher bereitete er die Wiederauflage seines „Ein kurtzer summarischern Tractat...“ vor, welches 1602 in Zerbst erschien. Die Pfänner oder Pfannherrn gehörten zum wohlhabenden Bürgertum und waren oftmals gleichzeitig Ratsherren. In der Salzordnung war festgelegt, daß die Bürgermeister von Frankenhausen im Jahr nach ihrer Amtszeit das Amt des Salzgrafen inne hatten.

Thölde velässt Frankenhausen
Im Jahre 1607 taucht Johann Thölde dann in Kronach auf. Ein Jahr später veröffentlichte Thölde eine Schrift, wo er sich als Bambergischer Berghauptmann bezeichnete (44, 45) .
Wie erstmals von Claus Priesner 1986 veröffentlicht und kürzlich von O. Humberg weiter verfolgt wurde, zeigen Briefdokumente, daß Johann Thölde in den Jahren um 1607 bis 1609 sich mehrfach in Kronach als oberster Bergbeamter des Fürstbistums Bamberg aufhielt (7,44, 45, 46). Johann Thölde wurde am 7. Januar 1608 zum Berghauptmann durch den Fürstbischof Johann Phillip von Gebsattel für Kronach und das Amt Kupferberg ernannt (46).
Aus anderen Dokumenten kann vermutet werden, daß Thölde auch die Solequelle in Kronach wieder eröffnen und betreiben wollte. Von Johann Philipp von Gebsattel, Bischof von Bamberg erhielt er zusammen mit dessen Landrentmeister Michael Speth die Rechte am Salzbrunnen zu Kronach (45). In der Literaturstelle wurde er jedoch als Berghauptmann Johann „Delden“ bezeichnet. Für die Erschließung besorgte Thölde Bauholz aber auch Kohlen zum Betreiben der Feuerstellen. Über die Erfolge seiner Bemühungen gibt es bisher keine weiteren Berichte und Dokumente. Wie lange er in Kronach wirkte ist ebenfalls unklar. Der Fürstbischof starb 1609. Sicher wird Thölde nach dessen Tod nicht viel länger in Kronach geblieben sein.

Johann Thöldes Lebensweg zwischen 1609 bis zu seinem Tode bedarf weiterer Untersuchungen. Im Jahre 1609 wird das Lehen, welches 1569 der Vater Valtin Fischer vom Göllinger Kloster erhalten hatte, als Erbe für die Geschwister Anna, Hartung und Hans durch den Probst der Benediktinerabtei bestätigt (47). Diese Dokumente sowie eine Reihe weiterer überlieferter Zeugnisse zeigen, daß der Besitz in Frankenhausen immer der Ehefrau von Johann Thölde gehörte. Johann Thölde selbst taucht in den Stadtakten nicht mehr auf. Mit der bereits oben erwähnten Vertragsurkunde zwischen Anna Thölde und ihren Kindern (32) wird das Todesjahr von Johann Thölde genauer als bisher eingegrenzt. Dazu kommt, daß noch am 16. September des Jahres 1612 bei einer Kindestaufe eine Anna, Ehefrau von Johann Thölde als Taufpatin in Erscheinung tritt (48). Demnach war Johann Thölde zwischen Ende 1612 und Ende 1614 verstorben. Thöldes Ehefrau Anna verstarb nachweislich im September 1615 in Frankenhausen (49). Das gesamte Erbe ging an ihre drei Kinder aus der Ehe mit Magister Johannes Ludolph über, in dessen Besitz es noch weitere Generationen verblieb.

Zwischen den Jahren 1607 und 1614 sollte zwischen Petrus Teuthorn und Johann Thölde nur noch wenige Kontakte existiert haben. Während letzterer sich durch ein unstetes Leben in der Fremde auszeichnete, verblieb Petrus Teuthorn die ganze Zeit in Frankenhausen. Dennoch kann angenommen werden, dass die während des Studiums in Erfurt anbahnenden Beziehungen zwischen den Beiden bis zum Tode von Johann Thölde anhielten. So war Thöldes Ehefrau Anna Taufpatin bei Anna Siebold, die im Jahre 1631 den Sohn von Petrus Teuthorn mit Namen Jacob Teuthorn heiratete (50,51).

Ob auch Petrus Teuthorn alchemistischen Neigungen nachging ist nicht nachgewiesen. Dennoch wissen wir von einem anderen Zeitzeugen, dem Arzt Johannes Agricola, dass in Frankenhausen neben den dort ansässigen Apothekern auch andere Personen alchemistische Arbeiten durchführten (52).



© Gerhard Görmar, Dezember 2003





Danksagung

Danken möchte ich den Mitarbeitern des Kreisheimatmuseum
Bad Frankenhausen und seiner Direktorin Frau R. Weinert , die mir beim Auffinden zahlreicher Quellen behilflich waren. Besonderem Dank bin ich Herrn Oliver Humberg aus Wuppertal verpflichtet, der mir eine Reihe von Quellen aus seinen Nachforschungen zur Verfügung stellte. Außerdem möchte ich Herrn Peter Teuthorn für seine Diskussionen danken.


Frankenhäuser Familien Geschichte


Literatur
(1) Taufregister Ev. luth. Kirche Bad Frankenhausen; vgl auch Peter Teuthorn (TeutNet)
(2) a) Immatrikulationsbuch der Universität Erfurt 1565 - 1700 ; Stadtarchiv Erfurt I-1/XB XIII-46 Band 2
b) Die Matrikel der Universität Jena Band I bearbeitet von Georg Mentz in Verbindung mit Reinhold
Jauernig; Verlag Gustav Fischer Jena 1944
(3) Walter Blaha/ Josef Metze „Kleine illustrierte Geschichte der Universität Erfurt 1392 – 1816, 1. Auflage 1992, Verlagshaus Thüringen
(4) Erfurter Theologische Schriften Bd. 42 Erich Kleineidam; Universitas Studii erfordensis
Bd. III
(5) Johann Thölde „Haliographia“ Nachdruck der Ausgabe von 1612 mit einem Nachwort von H.-H.
Walter Reprintverlag Leipzig 1989
(6) Basilius Valentius “Chymische Schriften alle, so viel derer vorhanden/“ 2 Bände
Hamburg 1677 Nachdruck Hildesheim 1976
(7) Claus Priesner „Johann Thoelde und die Schriften des Basilius Valentinus“ in „Die Alchemie in der
europäischen Kultur- und Wissenschaftsgeschichte“ hrsg. Christoph Meinel; Wolfenbütteler
Forschungen Band 32 ; 1986
(8) „Allgemeines Gelehrtenlexikon“ v. Christian Gottlieb Jöcher in Johann Friedrich Gleditsches
Buchhandlung Leipzig 1750-1751
(9) G. Lenz. Dissertation "Johann Thölde „Paracelsist und Chymikus" Marburg 1981
(10) Vgl. G. Franz,“Eine Bauernfehde vor 400 Jahren“ (Das Werraland 4, 1952, S. 12) „Urkundliche Quellen zur hessischen Reformationsgeschichte“ Band 1 bearbeitet v. W. Köhler, W. Sohm u. T. Sippell ; Marburg 1951; N. G. Elwert`sche Verlagsbuchhandlung, G. Braun (Kommisonsverlag)
(11) Einen weiteren Hinweis auf Valtin Thöldes Tätigkeit in der Saline zu Allendorf finden wir in der sogenannten „Salzbibel“ des Johannes Rhenanus.
" Beratschlagt wie den Mangell des Salzbronns möchte geraten werden Valtin Thelde , Heinrich Müldener..." Sign. 2°Ms Hass 186 in der Universitäts und Murrhardschen Bibliothek Kassel
(12) „Urkundliche Quellen zur hessischen Reformationsgeschichte“ Band 4 Wiedertäuferbewegung bearbeitet v. W. Köhler, W. Sohm u. T. Sippell ; Marburg 1951; N. G. Elwert`sche Verlagsbuchhandlung, G. Braun (Kommisonsverlag)
(13) Eintrag in Matrikelliste der Universität Jena als Telda Valentinus Trevorden 1567 a (Januar bis Juni) 103 Die Matrikel der Universität Jena Band I bearbeitet von Georg Mentz in Verbindung mit Reinhold Jauernig Verlag Gustav Fischer Jena 1944
(14) „Mittelalterliche Bibliothekskataloge Deutschlands u. d. Schweiz; Bd. 2 Bistum Mainz, Erfurt“ bearbeitet v. Paul Lehmann ; C. H. Beck`sche Verlagsbuchhandlung München 1928
(15) „Von der Medicin und Artzney/ oder tinctur des Antimonii oder Spießglaßes...“ von Dem Edlen und Hochgelahrten Philosopho und Medico Roger BASCONE ANGLO geschrieben Herausg.
Johann Thölde ( in Sammelband der Bibliotheka Albertina -Universitätsbibliothek Leipzig Sign. Phys. 1723)
(16) „EXAMEN und IUDICIUM deß weitbeschriebenen Brunnens/ in Chur Sachsen/ anderthalb meylen/ von der wolberüembten Bergstatt Schneberg gelegen/ welcher vor alters der Dannebron genandt. Examiniert probirt/ und beschrieben durch Johann Thoelden Fürstlichen Bambergischen Berghaubtman. Gedruckt in der Fuerstlichen Haubtstatt Bamberg/ durch Anthonium Horitz. Anno 1608“ Herzog-August-Bibliothek in Wolfenbüttel Signatur : 201,17 Qu (11)
(Den Hinweis auf die Einführung durch Scheunemann verdanke ich Herrn O. Humberg aus Wuppertal)
(17) Barbara Frank „Das Erfurter Peterskloster“ Vandenhoeck & Roprecht Göttingen 1973
(18) in Lit.(8) S. 121
(19) Die Matrikel der Universität Jena Band I bearbeitet von Georg Mentz in Verbindung mit Reinhold Jauernig Verlag Gustav Fischer Jena 1944
(20) „Proces-Buch“ Johann Thölde Universitäts- und Murrhardsche Bibliothek Kassel 4° Ms. chem. 97 ; in gedruckter Form Lit. (8)
(21) O. Humberg ;geplante Veröffentlichung; „ Jahrbuch für Salzgeschichte“ und dort zitierte Literatur
(22) Basilius Valentinus „Ein kurtz Summarischer Tractat, Fratris Basilij Valentini Benedicter Ordens.../“ Herausgegeben von Johann Thoelde Hessum Leipzig 1599, Neuauflage 1602 (in Sammelband der Bibliotheka Albertina - Universitätsbibliothek Leipzig Sign. Phys. 1723)
(23) Trauregister der evangelisch-lutherischen Kirche Frankenhausen 1599
(24) Templin Francohusan inferiums v. M. Johann Hoffmann Erfurt 1699
Halle Universitätsbibliothek Pon Yb 80
(25) Chronica Blasii Müldener`s 1511 – 1609 Stadtarchiv Bad Frankenhausen /Kyffh.
1/II u-130
(26) Johann Thölden Hessum, Itzo zu Frankenhausen „ Bericht der abschewlichen Kranckheit der roten Ruhr/ Durchbruch oder Durchlauff/ auch der gantz geschwinden und gefehrlichen Kranckheit der Pestilentz/ Wie denselben nechst Gottes hülff zubegegnen/ und durch sonderliche Medicamenta curieret werden können. „ Gedruckt zu Erffordt durch Johann Beck, Anno 1599 zitiert auch in Lit. (8) S.21
(27) Akte Stadtarchiv Bad Frankenhausen „Einnahmen Geschoßgeld 1588“ 1/IIE-66
Zur Lokalisierung des Hauses steht im ersten Absatz „Vom Hause beneben Conrad Stollbergen; V.(ormals) Johann Beyers
(28) Akte Stadtarchiv Bad Frankenhausen 1/IIE-81
(29) Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena 8. Sax. VI, 6/55 vom Oberamtsrichter Freiherr von Kettelhodt Mitteilungen aus der Geschichte der Stadt Frankenhausen.
(30) Halle Universitätsbibliothek Pon Yb 80 Nr. 26 " Johann friedrich Müldener Historische Nachrichten von der ehemaligen alten, vor dem Nordhaeuser Thore daselbst gestandenen, nunmehrs aber völlig abgenommenen Gottesacker-Capelle zum heiligen Creutz worinnen zugleich eine kurze doch hinlängliche Nachricht von den hiebevorigen heydnischen Begräbnissen, Gottesäckern u. Kirchhöfen zur Zeit christlicher Relegion, vor der Reformation dasigen Orts, aus glaubwürdigen Urkunden ertheilt wird." Frankenhausen mit Keilischen Druck 1760
(31) Akte Stadtarchiv Bad Frankenhausen 1/IIE-81
(32) Vertrag zwischen Annen, Johann Thöldes nachgelassene Wittwe und ihren Kindern über die Verteilung des Erbes Thüringisches Staatsarchiv Rudolstadt (ThStA) Kanzlei Frankenhausen E V 6 Nr. 15 Blatt 404 v - 413 r (Herr O. Humberg überließ mir freundlicher Weise den Wortlaut)
(33) Auszug aus der Chronik von Karl Jahn „Kloster Göllingen - Plauderei aus seiner Geschichte“ Hrsg. Gemeindeverwaltung Göllingen; Rotbart Verlag , Bad Frankenhausen
(34) Aus den Geschoßregistern geht hervor, daß Dr. Johann Beyer um 1568 das drittletzte Haus am Anger bewohnte. Einen Dr. Johann Beyer aus Franken begegnen wir in der „Salzbibel“ von Johannes Rhenanus in seinen Reiseberichten.
In : Veröff. des Wissensch. Informationszentrums der Bergakademie Freiberg Nr. 116 (!989) "Das deutsche Salinenewesen im 16. Jh. - Reiseberichte des Allendorfer Salzgräfen Johannes Rhenanus (um 1528 - 1589)“ Hrsg. H.-H. Walter
In den Matrikeln der Universität Jena (Lit. 26) ist im Jahr 1559 (Januar bis Juli) ein Baier, Joh. , Lichtenfelde Bambergerr. ( Lichtenfels in Franken) eingetragen.
(35) Im „Frankenhäuser Salzwerkslexikon“ steht : „Dr. Johann Beyer, Canzler und Rath zu Sondershaußen das von seinem Schwieger ererbte Söldenwerk nicht eher brauchen dürffen, bis er alhier Bürger worden und sein haushaltung wesentlich angelegt.“
„Frankenhäuser Salzwerks-Lexikon“ Handschrift von A. Kober um 1753, Orginal im Staatsarchiv Rudolstadt, Abschrift im Kreisheimatmuseum IV-81 K14 sowie Bearbeitung von K. Ohlendorf mit Randbemerkungen und den fortgeführten Nachträgen (1978)
(36) Taufregister der evangelisch-lutherischen Kirche Frankenhausen der Jahre 1584, 1586, 1588
(37) Matrikel der Universität Erfurt (gedruckte Ausgabe) S. 446
(38) „Die Matrikel der Universität Jena Band I“ bearbeitet von Georg Mentz in Verbindung mit Reinhold Jaurin Verlag Gustav Fischer Jena 1944
(39) a) Thüringische Universitäts- und Landesbibliothek Jena: 2 Hist. lit. VI, 3 (408)
b) Eine angeheiratete Nichte von Thöldes Ehefrau war Ursula Kühn, Ehefrau des
Gräflichen Schwarzburgischen Hofrates Andreas Kühn und Tochter des
Bürgermeisters von Jena Martin Wolfgang Beyer (geb. 1577 in Jena;
gest. 27. September 1611 in Frankenhausen) Leichenpredigt v. Ursula Kühn;
(40) Johann Thölde tritt lediglich bei zwei Taufen, am 15. August und am 16, August 1600 als
Pate laut Taufregister der ev.- luth. Kirche in Frankenhausen auf.
(41) in Lit. (8) S. 217
(42) vgl. Hans-Henning Walter „2000 Jahre Salzproduktion am Kyffhäuser“ in historische Beiträge zur Kyffhäuserlandschaft Bad Frankenhausen 1986 Heft 10
(43) Stadtakten Bad Frankenhausen Sign. 6/I-1282 „Saltzordnung zu Franckenhausen“;
Hier liegt die hanschriftliche Form vor, die am 20. September 1600 verfaßt wurde, aber erst am 22. August 1601 den Pfännern verlesen wurde.
(44) Staatsarchiv Bamberg B54 Nr. 3950-A231 I/1832 I, fol. 218v, 219v, 222v, 286r- A231I/1833 II, fol. 232r, 232v, 237r, 238r, 238v, 241v,292v-B76/16 Nr. 500 9/2 (Oliver Humberg Privatmitteilung)
(45) Hans-Heinz Emmons , Hans-Henning Walter "Alte Salinen in Mitteleuropa" Verlag für Grundstoffindustrie 1987
(46) Staatsarchiv Bamberg, Bestand 60 Nr. 1 Oberbergwerkskollegium
(47) „Antiquitates Goellingenses oder historisch-diplomatische Nachrichten von dem vormahls berühmten, nachher säcularisierten und dem Hochfürstl. Hause Hessen-Cassel in dem Westphälischen Friedensschlusse mit überlassenen Benedictiner-Closters Göllingen S. Wiperti in Thüringen“ von Johann Friedrich Müldener Frankenhausen Leipzig 1766 Landes u.Unibibl.Halle Pon. Yb 1016
(48) Taufregister Evangelische Kirche Frankenhausen v. 1612 S. 508
(49) Eintrag im Sterberegister der Evangelisch-Lutherische Kirche Frankenhausen:
Beyer, Anna 29. September Eyn weib des Doctor Beyers Anna genannt, den 29. September
Unklar ist der Wechsel des Namens zu Beyer. Jedoch wird sie auch in den Jahren 1609 in verschiedenen Dokumenten als Anna Fischer bezeichnet.
(50) Stammtafeln der in der Stadt Frankenhausen größtenteils schon seit längerer Zeit heimisch gewesenen Familien Herausgegeben von Ernst August Anton Wippermann Sondershausen 1843
(51) Taufpatin bei Anna Siebold am 28. Mai 1595, Im Jahre 1631 heiratet eine Anna Siebold den Sohn von Peter Teuthorn, Jacob Teuthorn (1587 – 1637) sowie nach dessen Tod den Weißbäcker Johann Müldener; Taufregister Frankenhausen 1595
(52) Johannes Agricola „Chymische Medizin - Ein Kompendium der Bereitung und Anwendung alchemistischer Heilmittel“ Hrsg. Oliver Humberg, Buchverlag Oliver Humberg Elberfeld 2000.


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