Kirchenbücher |
Zur Arbeit mit Kirchenbüchern in Sachsen
und im Allgemeinen (Matthias Daberstiel)
In der AMF-Mailingliste gab es kürzlch einen Dialog zu obigem Thema,
der für alle diejenigen interessante Hinweise enthält, die erstmals
vor Ort Einblick in Kirchenbücher nehmen wollen. Ich gebe den Dialog
hier mit Einverständnis des Autors leicht gekürzt wieder:
Nicole H. schrieb:
Pfarramt gehen - nach meinen Vorfahren suchen. Würde gerne wissen,
wie das abläuft - was habe ich für Möglichkeiten, was könnte
mir die Suche erleichtern und was muß ich beachten?
Matthias D. antwortete:
[...] Da es sich wahrscheinlich um einen sächsischen Ort handelt
komme ich zuerst zur Genehmigung. Du benötigst einen Ausweis zur
Benutzung von Kirchenbüchern, der bei OKR Zuber unter der folgenden
Adresse schriftlich zu beantragen ist:
Ev. luth. Landeskirchenamt Sachsen,
Lukasstraße 6,
01069 Dresden.
Tel.: 0351 / 4692-0 Fax: / 4692-109
E-Mail: kirche@evlks.de Internet: www.evlks.de
(Formlos unter Angabe von Adresse, Geburtsdatum, Beruf und
Personalausweisnummer, sowie der Versicherung die "alte Schrift"
lesen zu können. Es geht aber wegen der Unterschrift nur schriftlich.)
Als nächstes zur Gebührenlage und der damit verbundenen Suchstrategie.
Die meisten sächsischen Pfarrämter halten sich an die Kirchenbuchordnung,
wonach Du für eine Grundgebühr von 3 Euro in zwei Kirchenbücher
Einsicht nehmen darfst. Jedes weitere ausgehobene (geöffnete) Buch
kostet Dich 1,50 Euro.
Das heißt, Du solltest Dir als erstes mal einen Überblick über
die
vorhandenen Bücher verschaffen. Dazu gehört auch, ob Namensregister
vorhanden sind. Enthalten die Bücher viele Jahrgänge ist es
für Dich kein Problem in die Tiefe, sprich in die Vergangenheit zu
forschen. Ist jeder Jahrgang ein Buch oder nur wenige Jahre zusammengefaßt
- wie zum Beispiel die Jahrgänge der Kreuzkirche in Dresden - solltest
Du zuerst in die Breite forschen, also Brüder, Schwestern sofort
mit erfassen. Wenn Du später nochmal zu Ihnen forschen mußt,
kostet Dich das sonst
wieder Geld!
Ich habe immer erst die Taufbücher und Hochzeitsbücher durchgesehen.
Wenn Namensregister vorhanden sind, ist es so einfach sich schon einen
Überblick über die Generationen zu verschaffen. Wenn nicht,
ist die Suche durch ein Startdatum (Geburtstag) und den meist in der Nähe
liegenden Hochzeitseintrag der Eltern leicht weiterzukommen. Dabei möglichst
sytematisch vorzugehen und alles zu notieren, versteht sich von selbst.
Das verhindert, später nochmal suchen zu müssen.
Sterbeeinträge zu suchen ist sehr mühsam und man muß sich
meist durch viele Bücher wühlen, wenn kein Namensregister angelegt
wurde. Manchmal haben die Pfarrer deshalb die Sterbedaten bei den Geburtseinträgen
ergänzt.
Eine Ablichtung von Kirchenbüchern ist nicht erlaubt und schädigt
auch die Substanz der Bücher. Digitalfotographie ohne Blitz wird
auf
freudliche Nachfrage durchaus gestattet.
Letzter Tip. Nimm Dir Zeit - die Ahnen laufen nicht weg. [...]
Matthias Daberstiel
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pt 28.9.2003
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