Übrigens
Am 21. Oktober 1927 eröffneten in Greifswald
Teuthorn & Sadewasser
das
Obsthaus am Markt
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C.D.Friedrich |
Wo liegt Greifswald?
Greifswald ist meine Geburts- und Heimatstadt.
Wenn ich in der alten Bundesrepublik nach meinem Herkommen gefragt wurde,
hatte ich mir angewöhnt, mit „Norddeutschland“ oder „in Hamburg aufgewachsen“
zu antworten, weil ich einfach diesen leeren Blick meines Gegenübers nicht
mehr ertragen konnte, den die Nennung von Greifswald meistens auslöste. Wenn
aber ein Fünkchen von Reaktion und Interesse zu erkennen war, versuchte ich
es mit „Greifswald, ehemalige Hansestadt, gegenüber der Insel Rügen, Ernst
Moritz Arndt, Caspar David Friedrich usw.“ Im Jahr der Wende konnte ich bei
Umweltbewussten und Kernkraftgegnern auch mit „gleich neben Lubmin“ erfolgreich
sein. Heute ist das alles nicht mehr nötig, heute genügt Greifswald, und ich
empfinde das als ein befriedigendes Stückchen Normalität.
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C.D. Friedrich, Greifswalder Marktplatz 1818 mit der Familie Friedrich |
J.F. Boeck, Greifswalder Hafen um 1840 |
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Statt einer Beschreibung
Eine Beschreibung Greifswalds findet man in jedem einschlägigen Reiseführer.
Deshalb gebe ich hier nur einige aktuelle Tipps aus meinem Blickwinkel.
Wer ein Fahrrad dabei hat, sollte sich für die Aufenthaltstage in und um Greifswald eine Unterkunft in Wieck suchen. Das alte Fischerdorf an der Ryck-Mündung präsentiert sich in allerbester Verfassung. Fischrestaurants, Boddenblick, und die historische Klappbrücke in Aktion wetteifern um die Gunst des dies alles genießenden Gastes. Wo sonst auf der Welt gibt es im Mai Dornfisch-Wochen mit bis zu 10 Zubereitungsvarianten eines Fisches, von dem die meisten vorher noch nie etwas gewusst haben.
Das Haus Ecke Knopfstraße Schuhhagen ist ein Aschenputtel unter den
anderen Häusern am Markt, die mit ihren schmucken Giebelfassaden um
die Wette angeben. Es muss sich zurückhalten; es darf nicht auffallen
und es darf sich auch nicht in die Höhe recken. Seine einzige Funktion
ist, den berühmten Blick auf die „Dicke Marie“, die Marienkirche, frei
zu geben.
Was wenige der heutigen Greifswalder mehr wissen: es ist das Haus, das
Emil Teuthorn 1927 zusammen mit Wilhelm Sadewasser als stillem Teilhaber
für sein "Obsthaus am Markt" erwarb.
Auf dem Radweg zwischen Wieck und Greifswald entlang der rechten Ryck-Seite kann man nicht nur die schöne Flusslandschaft bewundern, sondern Wassersportler und - meist erfolgreiche - Anglern beobachten.
Wer Zeit hat, sollte ganz langsam durch den Museumshafen flanieren. Eine eindrucksvolle private Initiative! Wer mehr wissen will, erhält bereitwillig Auskunft beim Hafenmeister im ehemaligen Pulverturm.
Das neue Pommersche Landesmuseum, an der historischen Stelle des Grauen Klosters, ist ein Juwel. Zwar ist erst der erste Bauabschnitt fertiggestellt, aber doch meine ich, wer nicht hineinschaut versäumt schon jetzt viel, zuallererst eine überzeugende Museumsarchitektur, dann aber auch einzelne Exponate wie z.B. Caspar David Friedrichs Aquarell vom Marktplatz aber auch die wunderbaren Porträts von G. Titel, z.B. das “Ehepaar Spontini". (Der Bau ist seit Anfang 2005 vollendet und wird Zug um Zug mit weiteren Abteilungen gefüllt.)
Führer durch Greifswald und Umgegend, 3. vermehrte und verbesserte
Auflage, Greifswald 1907. Ein Nachdruck.
Horst Wernicke: Greifswald - so wie es war, Düsseldorf 1995.
Und natürlich sollte ein Greifswald Reisender Wolfgang Koeppens „Jugend“
im Gepäck haben; also
Wolfgang Koeppen: Jugend , Frankfurt a.M. 1977.
© Peter Teuthorn, 20. August 2002 (ergänzt 06/2007)
www.flickr.com
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Weitere Informationen zu Greifswald kann man auf den folgenden
Webseiten erhalten: |
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